Brinkhaus: Werden uns bei Brexit nicht unter Druck setzen lassen

17.10.2020 05:30

Berlin (dpa) - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich
nach den jüngsten Äußerungen von Premierminister Boris Johnson zu
einem harten Brexit gegen britischen Druck verwahrt. «Wir werden
unbeirrt weiter daran arbeiten, einen harten Brexit und die damit
drohenden zusätzlichen Belastungen für die europäische und die
deutsche Wirtschaft abzuwenden», schrieb er in einem der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Brief an die Abgeordneten von
CDU und CSU. «Klar ist aber auch, wir werden uns bei der Regelung von
Marktzugängen und Zöllen nicht unter Druck setzen lassen.»

Das Zeitfenster für die Brexit-Verhandlungen werde immer enger,
warnte Brinkhaus. Es liege aber «im beiderseitigen Interesse, zu
einer vernünftigen Lösung zu kommen».

Johnson hatte Großbritannien am Freitag auf einen harten Bruch ohne
Vertrag mit der Europäischen Union am 1. Januar eingestimmt. Die EU
habe gut zehn Wochen vor dem Ende der Brexit-Übergangsphase
offenkundig kein Interesse an einem von Großbritannien gewünschten
Freihandelsabkommen wie mit Kanada, sagte Johnson in London.
Dementsprechend erwarte man nun eine Beziehung wie mit Australien -
also ohne Vertrag. Die Spitze der EU und auch Kanzlerin Angela Merkel
hatten indes zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel betont, man
verhandele weiter.