Athen baut neue Grenzzäune am Fluss Evros

17.10.2020 11:00

Athen (dpa) - Griechenland baut seine Grenzzäune entlang des Flusses
Evros (türkisch: Meric) an der Grenze zur Türkei aus. Der Bau sei
notwendig, «damit die griechischen Bürger sich sicher fühlen»,
erklärte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Staatsfernsehen (ERT)
nach einer Inspektion des Werdegangs des Projektes. Ankara droht
immer wieder damit, erneut Tausenden Migranten zu erlauben, aus der
Türkei nach Griechenland und damit auch in die EU zu kommen.

Im Norden des Grenzflusses beim Übergang Kastanies/Kapikule gibt es
bereits einen etwa elf Kilometer langen Zaun. Zur Zeit baut Athen an
drei Abschnitten des südlichen Verlaufs des Flusses auf einer Länge
von etwa 27 Kilometern drei neue Zäune. Sie werden bei der Ortschaft
Ferres gebaut, wo es zahlreiche seichte Stellen gibt, und sollen bis
April 2021 fertig sein, wie Mitsotakis mitteilte.

An dem Fluss hatte sich im Februar eine Krise zwischen der EU und
Türkei entzündet. Ankara hatte damals erklärt, die Grenze zur
Europäischen Union sei offen. Daraufhin machten sich Tausende
Migranten innerhalb der Türkei auf den Weg. Die EU hielt entgegen,
die Türkei nutze die Not von Migranten aus, und schickte zusätzliche
Beamte der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Griechische
Sicherheitskräfte verhinderten damals die meisten Übertritte.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bedankte sich bei den
Griechen dafür, der «europäische Schild» zu sein.