Tests und Tracing-Apps: Kommission drängt EU-Staaten zum Handeln

28.10.2020 12:49

Brüssel (dpa) - Viel mehr Schnelltests und in ganz Europa nutzbare
Tracing Apps sollen aus Sicht der EU-Kommission helfen, der zweiten
Corona-Welle Herr zu werden. Zusätzliche Maßnahmen auf nationaler und
EU-Ebene seien dringend nötig, erklärte Kommissionschefin Ursula von
der Leyen am Mittwoch bei der Vorstellung der Vorschläge, über die
ein EU-Videogipfel am Donnerstag beraten soll.

«Die Covid-19-Situation ist sehr ernst», sagte die CDU-Politikerin.
«Wir müssen das Virus eindämmen, bis wir einen Impfstoff und bessere

Mittel in der Hand haben, um die Gesundheit aller zu schützen.»

Die Kommission ruft die 27 EU-Staaten auf, ihre Strategien zur
Entdeckung und Rückverfolgung von Corona-Infektionen zu verbessern.
Bis Mitte November sollen die Regierungen ihre Teststrategien nach
Brüssel melden. Dabei setzt die Kommission vor allem auf neue
Antigen-Schnelltests, die binnen 15 Minuten ein Ergebnis zeigen.
Diese könnten gemeinsam für die EU-Staaten beschafft werden, schlägt

die Behörde vor.

Zweiter Baustein sind Handy-Warn-Apps: Bisher gibt es nach Angaben
der Kommission 19 verschiedene in den EU-Staaten. Die Apps für
Deutschland, Irland und Italien sind immerhin inzwischen verknüpft.
Die Kommission fordert alle EU-Staaten auf, kompatible Apps
einzuführen und für die Nutzung zu werben. Darüber hinaus drängt di
e
Behörde die EU-Staaten zu Impfstrategien für die Zeit, wenn ein
Impfstoff verfügbar ist, sowie zu Informationskampagnen gegen
Falschinformationen.

Schließlich dringt die Kommission weiter auf Maßnahmen, um die
Reisefreiheit und den Transport von Gütern trotz der Pandemie in
Europa zu sichern. Geplant sei ein gemeinsamer Ansatz für
Quarantäneregeln. Zudem wirbt die Behörde dafür, die im Frühjahr
eingeführten «Grünen Spuren» beizubehalten, die garantieren sollen,

dass Transporte an EU-Grenzen binnen 15 Minuten abgefertigt werden.