Studie: Erstmals mehr grüner Strom als fossiler Strom in der EU

25.01.2021 13:28

Berlin (dpa) - Im vergangenen Jahr ist in der Europäischen Union
erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilen
Kraftwerken erzeugt worden. Das geht aus einer am Montag in Berlin
veröffentlichten Untersuchung des britischen Thinktanks Ember und der
deutschen Denkfabrik Agora Energiewende hervor. Danach haben
erneuerbare Energien aus Wind, Solar, Wasserkraft oder Biomasse im
vergangenen Jahr 38 Prozent des europäischen Stroms geliefert, Kohle
oder Gas dagegen nur 37 Prozent. Dies sei «ein bedeutender
Meilenstein in Europas Umbau zu sauberer Energie», heißt es in dem
Report. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet.

Mit 33 Prozent hat Deutschland den Experten zufolge dabei den
dritthöchsten Anteil erneuerbaren Energien in der EU, hinter Dänemark
(61 Prozent) und Irland (35 Prozent). Spanien kommt mit 29 Prozent
auf Rang vier.

Während Wind- und Sonnenstrom stark zugelegt habe, hätten vor allem
Kohlekraftwerke weniger Elektrizität geliefert. Ihre Stromerzeugung
hat sich den Angaben zufolge gegenüber 2015 nahezu halbiert. Allein
im vorigen Jahr sank sie demnach um 20 Prozent. Dies habe nur
teilweise mit der Pandemie zu tun.

«Die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie darf den Klimaschutz
nicht ausbremsen», sagte Agora-Direktor Patrick Graiche. «Wir
brauchen daher eine starke Klimapolitik - wie zum Beispiel den Green
Deal -, um einen stetigen Fortschritt zu gewährleisten.»