Handel zwischen Irland und Großbritannien nach Brexit gesunken

01.03.2021 14:38

Dublin (dpa) - Seit dem Brexit ist der Handel zwischen den
Nachbarländern Irland und Großbritannien stark zurückgegangen. Das
Frachtvolumen sei im Januar und Februar um rund 40 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, teilte die irische
Regierung am Montag mit. Hingegen sei der direkte Handel zwischen
Irland und dem europäischen Kontinent um 80 Prozent gestiegen.
Allerdings habe das auch noch andere Gründe als den Brexit. So hatten
viele Unternehmen Ende 2020 in Erwartung des britischen EU-Austritts
große Lagerbestände aufgebaut, außerdem dämpfe weiter die
Corona-Pandemie den Handel.

Großbritannien war zum 1. Januar auch aus der EU-Zollunion und dem
Binnenmarkt ausgeschieden. Im Handel mit der Europäischen Union - und
dem EU-Mitglied Irland - sind in einigen Branchen seither Zölle
fällig, zudem gibt es Warenkontrollen.

Die irische Regierung rief Exporteure dazu auf, sich auf schärfere
Kontrollen bei der Wareneinfuhr nach Großbritannien vorzubereiten.
Nach dem Brexit hatten die britischen Behörden zunächst auf
Kontrollen verzichtet. Vom 1. April an werde das Vereinigte
Königreich nun neue Importkontrollen für Produkte tierischen
Ursprungs sowie pflanzliche Produkte einführen, betonte die Regierung
in Dublin. «In der Praxis bedeutet diese Anforderung, dass es kein
Szenario mehr geben wird, in dem alle Waren, die aus Großbritannien
in Irland ankommen, so nahtlos transportiert werden wie zu der Zeit,
als Großbritannien Mitglied der EU war.»