Euro legt zum US-Dollar etwas zu

16.04.2024 18:08

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat sich am Dienstag unter dem Strich
kaum bewegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0638
US-Dollar. Sie lag damit etwas höher als am Morgen. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0637 (Montag: 1,0656)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9401 (0,9384) Euro.

Die am Vormittag veröffentlichten Konjunkturerwartungen deutscher
Finanzexperten stützten den Euro etwas, nachdem er zunächst ein wenig
gefallen war. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW ist
im April auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren gestiegen. Der
Anstieg war auch stärker als von Volkswirten erwartet.

«Eine sich erholende Weltwirtschaft hebt die Erwartungen für
Deutschland», kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Er verweist
auch auf die erwartete Aufwertung des US-Dollar zum Euro. Eine
schwächere Währung kommt in der Regel dem Außenhandel zugute, da sie

Ausfuhren wechselkursbedingt vergünstigt.

Zuletzt hatten robuste Konjunkturdaten aus den USA den Dollar
gestützt und den Euro belastet. «Sie untermauern das am Markt
vorherrschende Bild, dass die US-Wirtschaft besser performt als die
der Eurozone», sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der
Commerzbank.

Die Industrieproduktion in den USA ist im März erneut zum Vormonat
gestiegen. Der Zuwachs lag jedoch im Rahmen der Erwartungen. Robuste
Konjunkturdaten hatten zuletzt die Erwartung gedämpft, dass die
US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen bald senken könnte. Dies hatte den
Dollar gestützt.

Finnlands Notenbankchef Olli Rehn bestätigte die Erwartung, dass die
EZB ihre Geldpolitik im Juni lockern könnte. Er verwies aber auch auf
Unsicherheiten für dieses Szenario, insbesondere die vielen
geopolitischen Risiken und die damit verbundene Gefahr steigender
Inflationsraten. Auch Analysten hatten zuletzt vermehrt darauf
hingewiesen, dass eine weitere Eskalation im Nahen Osten die
Rohölpreise treiben und die Inflation beschleunigen könnte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,85440 (0,85405) britische Pfund, 164,54 (164,05)
japanische Yen und 0,9712 (0,9725) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2370 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar weniger als am Vortag.