Studie: Junge Menschen im Norden mit Interesse an Europa

28.03.2024 14:27

Mehr als 3500 Schülerinnen und Schüler nehmen an einer Online-Umfrage
zu Europa in Schleswig-Holstein teil. Sie wünschen sich Informationen
auf verschiedensten Kanälen.

Kiel (dpa/lno) - Junge Menschen in Schleswig-Holstein wollen einer
Studie zufolge zur Europawahl im Juni auf verschiedenen
Informationskanälen angesprochen werden - und nicht ausschließlich
auf Social Media. «Die von uns befragte Gruppe der Erstwählerinnen
und Erstwähler erkennt die Bedeutung politischer Partizipation über
Wahlen, steht der Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen
Union positiv gegenüber und informiert sich breit, auch über
politische Themen», sagte Studienleiter Alex da Mota Pedrosa am
Donnerstag. Junge Norddeutsche wünschten sich aber mehr Informationen
zur Europäischen Union und der Europawahl in von ihnen akzeptierten
Formaten.

An der Online-Befragung haben nach Angaben des Europaministeriums
mehr als 3500 Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse der
allgemein- und berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein
teilgenommen. Sie wurde gemeinsam vom Ministerium und der
Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz (Kreis
Rendsburg-Eckernförde) gestartet. Bei der Europawahl am 9. Juni sind
in Deutschland erstmals 16- und 17-Jährige stimmberechtigt.

Eine zentrale Erkenntnis ist den Angaben zufolge, dass soziale Medien
wie Instagram und TikTok zwar wichtige Informationskanäle für junge
Menschen sind. Junge Leute begrüßten aber auch klassische
Diskussionsformate mit Europapolitikerinnen und -politikern. Videos
komme eine besondere Bedeutung zu. Eine wichtige Informationsquelle
sind demnach für junge Menschen auch Familie, Freunde und Schule.

Bei der Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein
mit 59,7 Prozent unter dem bundesweiten Wert von 61,4 Prozent. «Umso
mehr sollten wir alles dafür tun, dass die Wahlbeteiligung in
Schleswig-Holstein nicht nur den Wert von 2019 erreicht, sondern
diesen möglichst noch übersteigt», sagte Europaminister Werner
Schwarz (CDU). Die Studie liefere wichtige Erkenntnisse, wie junge
Menschen besser zu erreichen seien. «Das wollen wir nutzen.»