Nach Kommunalwahl in der Türkei: EU strebt engere Zusammenarbeit an

02.04.2024 15:13

Brüssel (dpa) - Nach den Kommunalwahlen in der Türkei will die
Europäische Union enger mit der Türkei an Reformen arbeiten, die das
Land und die EU näher zusammenbringen können. Bei einer solchen
Zusammenarbeit müssten Werte wie Grundrechte und Demokratie im
Mittelpunkt stehen, sagte ein Sprecher des Europäischen Auswärtigen
Dienstes am Dienstag in Brüssel. Insgesamt seien die Kommunalwahlen
gut organisiert gewesen. In Anbetracht der hohen Beteiligung bei der
Abstimmung begrüße die EU das starke Engagement der türkischen
Bürger. Die Beziehungen zwischen der Türkei und der Europäischen
Union waren in den vergangenen Jahren nicht immer einfach. So wurde
die Türkei etwa 1999 EU-Kandidat - aber eine Mitgliedschaft liegt
derzeit in weiter Ferne.

EU-Chefdiplomat Josep Borrell hatte am Montag auf X (früher Twitter)
geschrieben, die ruhige und professionelle Durchführung der
Kommunalwahlen ehre die Türkei. Bei der Abstimmung am Wochenende
hatte die islamisch-konservative Regierungspartei AKP von Präsident
Recep Tayyip Erdogan eine Niederlage erlitten und ein historisch
schlechtes Ergebnis eingefahren. Erstmals seit ihrer Gründung 2002
wurde sie bei einer Wahl nur zweitstärkste Kraft im Land.