Inflation in Eurozone schwächt sich stärker als erwartet ab

03.04.2024 12:53

Nicht nur in Deutschland, in der gesamten Eurozone sinkt die
Inflation. Der Rückgang ist sogar größer als von Fachleuten erwartet.


Luxemburg (dpa) - Die Inflation in der Eurozone hat sich im März
stärker als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen um
2,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das
Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer ersten
Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Rate von
2,5 Prozent gerechnet. Vor einem Jahr lag die Inflation noch bei 6,9
Prozent. Ökonomen erwarten, dass die EZB im Juni ihre Leitzinsen
senken dürfte.

Es war der dritte Rückgang der Inflation in Folge. Im Februar hatte
die Teuerung in der Eurozone noch 2,6 Prozent betragen und im Januar
2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise
im März um 0,8 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,9
Prozent gerechnet.

Die Preisentwicklung nähert sich weiter dem Ziel der Europäischen
Zentralbank (EZB) an, die mittelfristig eine jährliche Inflationsrate
von zwei Prozent anstrebt. Die EZB hatte im Kampf gegen die hohe
Teuerung die Zinsen kräftig angehoben. Die Inflation hatte im Herbst
2022 ein Rekordhoch von 10,7 Prozent erreicht.

Im März ging auch die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise
für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel weiter zurück. Die Rate fiel
von 3,1 Prozent im Vormonat auf 2,9 Prozent. Ökonomen hatten mit 3,0
Prozent gerechnet. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung
ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser
dar als die Gesamtrate.

Der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmittel schwächte sich
merklich ab. Die Preise stiegen hier noch um 2,7 Prozent, nachdem sie
im Februar noch um 3,9 Prozent geklettert waren. Energie war abermals
günstiger als im Vorjahresmonat. Allerdings schwächte sich der
Rückgang im Jahresvergleich ab, von 3,7 Prozent im Vormonat auf nur
noch 1,8 Prozent.

In der Eurozone hat Kroatien mit 4,9 Prozent die höchste
Inflationsrate. Am niedrigsten war sie in Lettland, wo sie bei 0,3
Prozent liegt. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise gemessen
an dem HVPI um 2,3 Prozent im Jahresvergleich.