Medien: Kreuzfahrtschiff in Barcelona wegen falscher Visa festgesetzt

03.04.2024 19:28

Barcelona (dpa) - Ein Kreuzfahrtschiff mit rund 1500 Passagieren ist
am Mittwoch spanischen Medienberichten zufolge weiter wegen
gefälschter Visa in Barcelona an der Weiterfahrt gehindert worden. An
Bord der «Armonía» der Reederei MSC befänden sich 69 Bolivianer,
deren Schengen-Visa gefälscht seien, berichteten der staatliche
TV-Sender RTVE, die Zeitungen «La Vanguardia», «El País» und ande
re
spanische Medien unter Berufung auf Polizeikreise. Auch die
bolivianische Zeitung «El Deber» berichtete entsprechend. Die
Reederei antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage. 

Die Gruppe der Bolivianer, zu der auch Familien mit Kindern gehörten,
hätten sich in Brasilien für die Fahrt nach Barcelona eingeschifft,
wo die Reise enden sollte. Sie dürften das Schiff jedoch nicht wie
die anderen Passagiere für einen Landgang verlassen. Das
Kreuzfahrtschiff habe seine Reise durch das Mittelmeer eigentlich
schon am Dienstag fortsetzen sollen.

Einige in Spanien lebende Angehörige der Bolivianer an Bord sagten
Medien, die Menschen seien betrogen worden. Eine Agentur in
Südamerika habe die Passage und die Visa online angeboten und pro
Person bis zu 10 000 Dollar (9230 Euro) berechnet. Ebenfalls
zugesagte Rückflugtickets habe diese Agentur nach Abfahrt des
Kreuzfahrtschiffes von Brasilien Richtung Europa storniert, zitierte
«La Vanguardia» Angehörige. Die Polizei schließe jedoch nicht aus,

dass die Bolivianer eigentlich illegal nach Spanien gelangen wollten.
Zunächst war unklar, wann das Schiff seine Reise fortsetzen könnte
und was aus den Passagieren ohne Schengen-Visum wird.