EU-Kommission fordert schnelle Umsetzung von Gaza-Hilfsankündigung

05.04.2024 15:13

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat Israel aufgefordert,
angekündigte Maßnahmen für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen

schnell umzusetzen. Man habe zur Kenntnis genommen, dass Israel
weitere Zugangsstellen für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen -
insbesondere den Hafen von Aschdod und den Grenzübergang Erez -
öffnen wolle, damit Hilfsgüter direkt in den nördlichen Gazastreifen

fließen können und man auch die Lieferungen aus Jordanien erheblich
steigern wolle, hieß es von der Brüsseler Behörde. Diese Schritte
sollten rasch und vollständig umgesetzt werden.

Man appelliere auch an alle Akteure in der Region, den Zustrom
humanitärer Hilfe in den Gazastreifen dringend deutlich zu erhöhen.
Die Kommission werde «ihre intensive Arbeit mit regionalen und
globalen Partnern, den Vereinten Nationen und
Partner-Nichtregierungsorganisationen fortsetzen, um die
Hilfslieferungen nach Gaza über alle möglichen Wege» zu erhöhen.

EU-Ratspräsident Charles Michel gehen die geplanten Maßnahmen Israels
nicht weit genug. «Die Ankündigung Israels, den Grenzübergang Erez
vorübergehend wieder zu öffnen und die Einfuhr von Hilfsgütern über

den Hafen Aschdod zuzulassen, reicht nicht aus», teilte er auf der
Plattform X (früher Twitter) mit. «Kinder und Kleinkinder im
Gazastreifen sterben an Unterernährung. Um dem Hunger als
Kriegsinstrument im Gazastreifen ein Ende zu setzen, bedarf es
dringender und erheblicher Anstrengungen.»

Israel hatte nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA
«sofortige Schritte» zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die
Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschlossen. Das Kriegskabinett
entschied am Freitagmorgen (Ortszeit), den Hafen von Aschdod sowie
den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen
,
wie die israelischen Zeitungen «Haaretz» und «Times of Israel» unte
r
Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu meldeten. Dadurch kann leichter Hilfe in den besonders von
Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Küstengebiets gelangen.