Stoltenberg sieht «ermutigende Signale» für Ukraine

18.04.2024 16:49

Capri (dpa) - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die
Bündnispartner zur Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme für die
Ukraine im Krieg gegen Russland aufgefordert. Angesichts der
aktuellen Lage nach mehr als zwei Jahren russischen Angriffskriegs
bestehe ein «dringender Bedarf an mehr Luftverteidigung», sagte
Stoltenberg am Donnerstag bei einem Treffen mit den sieben
Außenministern der Gruppe westlicher Industrienationen (G7). «Daran
arbeiten wir in der Nato jetzt aktiv.» An dem Treffen auf der
italienischen Mittelmeerinsel Capri nahm auch der ukrainische
Außenminister Dmytro Kuleba teil. 

Stoltenberg sprach von «ermutigenden Signalen» innerhalb der Nato
zugunsten der Ukraine. Damit bezog er sich auf die von der
Bundesregierung angekündigte Lieferung eines dritten Patriot-Systems,
neue Hilfszusagen aus den Niederlanden und Dänemark sowie die
möglicherweise bevorstehende Billigung eines Hilfspakets durch das
US-Parlament. Der Norweger nahm erstmals als offizieller Gast an
einem Außenministertreffen der Siebenergruppe teil. Teil der G7 sind
neben Gastgeber Italien die USA, Kanada, Großbritannien, Japan,
Frankreich und Deutschland.

Stoltenberg bezeichnete die aktuelle Lage als schwierig. «Die Russen
drängen entlang der gesamten Frontlinie vor und führen Wellen von
Luftangriffen auf ukrainische Städte, Infrastruktur und die
ukrainischen Streitkräfte durch.» 

An diesem Freitag kommt in Brüssel der Nato-Ukraine-Rat zusammen. Der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lässt sich aus seinem
Heimatland per Video dazuschalten.