Verschärfte EU-Auflagen für Online-Sexplattformen treten in Kraft

19.04.2024 13:47

Sexfilme, Pornovideos und Live-Strips: Online-Plattformen mit solchen
Angeboten haben in der EU riesige Nutzerzahlen. Deswegen müssen sie
sich künftig an strengere Vorgaben halten.

 

Brüssel (dpa) - Drei Sex- und Pornoplattformen müssen sich ab Sonntag
beziehungsweise Dienstag in der EU an strengere Regeln gegen illegale
Inhalte halten. So müssen die Plattformen Pornhub, Stripchat und
XVideos etwa selbst Risikobewertungen zum Beispiel zum Umgang mit
illegalen Inhalten vornehmen, wie die EU-Kommission am Freitag in
Brüssel mitteilte. Die Plattformen müssen die Inhalte dahin gehend
prüfen, ob diese eine Gefahr für geschlechtsspezifische Gewalt
beinhalten. Es geht auch darum, den Schutz von Minderjährigen und
ihrer mentalen Gesundheit sicherzustellen. Die Berichte werden dann
von der EU-Kommission geprüft. Für Pornhub und Stripchat treten die
Vorgaben am Sonntag in Kraft und von Dienstag an gelten sie für
XVideos. 

Die EU-Kommission hatte die drei Plattformen zuvor als «sehr große
Online-Plattformen» unter dem neuen Gesetz über digitale Dienste
(DSA) eingestuft. Die Unternehmen stehen - was die Regulierung
betrifft - damit auf einer Stufe mit Twitter, Facebook, Tiktok und
mehreren Google-Diensten.

Das Gesetz über digitale Dienste (DSA) soll unter anderem
sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten
schneller entfernen als bislang. Nutzern wird es wiederum einfacher
gemacht, solche Inhalte zu melden. Grundsätzlich müssen große Dienste

mehr Regeln befolgen als kleine.