Mehr als ein Gebäude - EU-Architekturpreis für Studierendenhaus

25.04.2024 20:30

Seit Eröffnung des neuen Studierendenhauses in Braunschweig wird das
Gebäude mit Architekturpreisen ausgezeichnet. In diesem Jahr lässt
das Bauwerk Konkurrenz aus Deutschland und Europa hinter sich.

Brüssel/Braunschweig (dpa/lni) - Der EU-Preis für zeitgenössische
Architektur geht in diesem Jahr nach Niedersachsen. Das neue
Studierendenhaus der Technischen Universität Braunschweig erhalte die
mit 60 000 Euro dotierte Auszeichnung, wie die Jury am Donnerstag in
Brüssel mitteilte. «Es ist mehr als ein Gebäude, eher ein
vielseitiges System, das technologische Fortschritte mit einem
flexiblen und wiederverwendbaren Prinzip verbindet», hieß es zur
Begründung. Die beiden Berliner Architekten Gustav Düsing (40) und
Max Hacke (38) seien die jüngsten Gewinner des
Mies-van-der-Rohe-Awards. 

Das zentral gelegene Studierendenhaus wurde Anfang 2023 eröffnet und
soll das studentische Leben am Hauptcampus bereichern.  Es liegt
direkt am Ufer der Oker und soll mit der transparenten Architektur
als Ort des Austausches zu konstruktiven Diskussionen einladen, die
Glasfassade sorgt für viel Tageslicht. Beide Architekten legten nach
Angaben der Uni viel Wert auf Schallabsorption, eine gute Akustik und
eine warme Atmosphäre. Mit ihrem Entwurf hatten Düsing und Hacke
einen Wettbewerb der TU-Architektur gewonnen.  

Die Stahl-Holzkonstruktion ist in zirkulärer, nachhaltiger Bauweise
entstanden und erlaubt nach der Beschreibung der Uni eine einfache
Montage und Demontage. Alle Bauteile können demnach auch nach
Jahrzehnten wiederverwendet werden, da sie alle verschraubt und nicht
geschweißt sind. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass das Haus
2024 auch die Auszeichnung des Deutschen Architekturmuseums (DAM)
erhält, mit der jährlich herausragende Bauten in Deutschland
gewürdigt werden. Die Baukosten gibt die Uni mit 5,2 Millionen Euro
an.