Pentagon: Bau eines temporären Hafens vor Gaza hat begonnen

25.04.2024 21:58

Die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist immer noch
katastrophal. Die USA haben vor Wochen den Bau eines temporären
Hafens angekündigt. Nun gibt es Bewegung beim Bau.

Washington (dpa) - Das US-Militär hat vor der Küste des Gazastreifens
mit dem Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern
begonnen. US-Militärschiffe seien daran beteiligt, sagte
Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag. Realistischerweise solle
der Hafen Anfang Mai einsatzfähig sein. In der Zwischenzeit arbeite
man weiter mit der internationalen Gemeinschaft zusammen, um
Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen, so Ryder. 

Die US-Regierung hatte Anfang März angekündigt, das US-Militär wolle

angesichts der humanitären Notlage in dem Küstengebiet einen
temporären Hafen errichten, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente
in das Kriegsgebiet zu bringen. Damals hieß es, es sei die Errichtung
eines schwimmenden Piers vor der Küste geplant, an dem kommerzielle
Schiffe mit Hilfsgütern anlegen könnten. Die Güter sollten dann auf
andere Schiffe umgeladen und zu einem schwimmenden Damm gebracht
werden. Dort sollen sie demnach schließlich entladen werden.

Israels Armee teilte mit, sie werde bei der Logistik und Sicherheit
der amerikanischen Initiative, zu der auch der Bau des schwimmenden
Piers gehöre, Unterstützung leisten.

Zuvor war bekannt geworden, dass palästinensische Extremisten
israelischen Angaben zufolge bei einem Besuch von UN-Mitarbeitern
Mörsergranaten auf eine Baustelle für ein humanitäres Projekt im
Norden des Gazastreifens gefeuert haben sollen. Der Vorfall ereignete
sich den Angaben zufolge bereits am Mittwoch. Israelischen Medien
zufolge wurde niemand verletzt. Ryder sprach auf Nachfrage von
Berichten darüber, dass einige wenige Granaten dorthin gefeuert
worden sein, wo die Hilfsgüter ankommen sollen. Dies habe keinen
Einfluss auf die Baupläne und sei passiert, bevor das US-Militär mit
der Konstruktion begonnen habe. Ryder machte erneut deutlich, dass es
nicht geplant sei, dass US-Streitkräfte den Gazastreifen selbst
betreten. Wie die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort erfolgen soll,
ist bislang noch unklar.