EU-Diplomaten sollen auch Deutsch sprechen

19.03.2010 13:37

   Brüssel (dpa) - Die deutsche Regierung will, dass im neuen
Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) möglichst viele Beamte Deutsch

sprechen. Die Sprache solle als «ein wichtiges Rekrutierungs-
Kriterium» aufgenommen werden, sagte ein deutscher EU-Diplomat am
Freitag in Brüssel. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) habe der
EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton geschrieben, die deutsche
Sprache müsse bei der Schaffung des EAD «möglichst weitgehend
verwendet» werden.

   Unter der EAD-Leitung der Britin Ashton dürfe sich nach deutsche
r
Ansicht die Position der meistgesprochenen Muttersprache in der EU
nicht verschlechtern. «Wenn wir beim Europäischen Auswärtigen Dienst

akzeptieren würden, dass Deutsch keine Rolle mehr spielt, würde das
im Prinzip bedeuten, dass wir einen Präzedenzfall schaffen auch für
andere Institutionen», sagte der Diplomat. Das sei nicht akzeptabel.

Deutsch ist innerhalb der Europäischen Union neben Englisch und
Französisch eine der drei Arbeitssprachen. «Dabei soll es bleiben und
wird es bleiben. Da gibt es gar keine Diskussion», betonte der
Diplomat. Ashton wird den EU-Außenministern voraussichtlich am
kommenden Montag ihre Planung für den diplomatischen Dienst der EU
präsentieren.

   In der EU gebe es 100 Millionen Menschen mit der Muttersprache
Deutsch. Zudem ist Deutsch in dem Staaten-Bündnis nach Englisch, aber
vor Französisch, die am zweithäufigsten verwendete Fremdsprache.
dpa lü eb xx n1 mo