Die Stabilitätskriterien für die Europäische Währungsunion

12.05.2010 13:51

Brüssel (dpa) - Wenn ein Land Mitglied der Europäischen
Währungsunion werden will, muss es vor allem fünf Beitrittskriterien
erfüllen. Diese sollen sicherstellen, dass der Euro möglichst stabil
ist. Die im Vertrag von Maastricht festgelegten Bedingungen für die
Kandidaten lauten:

1. Das Haushaltsdefizit darf nicht mehr als drei Prozent des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen.

2. Die gesamtstaatliche Verschuldung sollte 60 Prozent des BIP
nicht übersteigen. Dieser Artikel wird jedoch flexibel ausgelegt. Es
reicht, wenn die Verschuldung kontinuierlich abgebaut wird und sich
dem Wert von 60 Prozent nähert.

3. Die Inflationsrate darf sich nicht weiter als 1,5 Prozentpunkte
vom Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder entfernen.

4. Die langfristigen Zinssätze dürfen nicht mehr als zwei
Prozentpunkte über dem Niveau der drei EU-Länder mit den niedrigsten
Zinsen liegen.

5. Die Währung muss sich mindestens zwei Jahre lang innerhalb der
«normalen Bandbreiten» des Europäischen Wechselkurssystems ohne
Abwertung bewegt haben. Das Wechselkurssystem ist das «Wartezimmer
für den Euro».

dpa jk/cb xx w4 kf