Brüssel will «grünes Wachstum» fördern

20.09.2011 14:56

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission dringt auf einen radikalen
Wandel beim Einsatz von Rohstoffen. Dazu legte die EU-Behörde am
Dienstag in Brüssel einen bis zum Jahr 2050 reichenden Fahrplan vor,
der aber noch im Detail festgelegt werden muss.

«Wir leben jetzt schon auf Kosten der Zukunft», sagte
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik. «Die Ära der billigen Ressourcen
geht zu Ende.»

Für die Verbraucher möchte die Kommission einen «ökologischen
Fußabdruck» einführen. Er soll sichtbar aufzeigen, wie
umweltfreundlich ein Produkt hergestellt wird. Dem produzierenden
Gewerbe wolle man Anreize geben, effizienter zu wirtschaften, so der
slowenische Kommissar.

Potocnik schweben auch Empfehlungen zur Steuerpolitik in den
Mitgliedsstaaten vor. Dabei sollen Abgaben auf die Arbeit sinken und
bei Rohstoffen steigen. «Die Steuern sollen nicht steigen, sondern
umverteilt werden», sagte Potocnik. Wie dies im Einzeln funktionieren
soll, ließ er offen. Die Steuerpolitik in der EU kann nicht gegen den
Willen der 27 Mitgliedsstaaten umgestellt werden - nötig sind
einstimmige Beschlüsse.

Der Fahrplan benennt Wirtschaftszweige, die die meisten Ressourcen
verbrauchen. Dazu gehören das Baugewerbe, die Lebensmittelindustrie
und der Verkehr.

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