(Zusammenfassung 1545) Streik in Griechenland: Flugausfälle auch in Deutschland
19.10.2011 15:39
München/Düsseldorf (dpa) - Die Streiks der griechischen Fluglotsen
im Euro-Krisenland haben auch in Deutschland zu Flugausfällen
geführt. Mehrere Dutzend Flüge aus und nach Deutschland wurden am
Mittwoch verschoben, tausende Reisende waren betroffen. Die deutschen
Reiseveranstalter hatten sich mit Sonderflugplänen vorbereitet.
Die Auswirkungen blieben nach der Ankündigung einer kürzeren
Streikdauer als erwartet teils aber begrenzt. Bei Germanwings hieß es
bereits am Mittwochmittag: «Bei uns herrscht wieder Normalbetrieb.»
Von den fünf Hin- und Rückflügen, die ursprünglich verschoben werde
n
sollten, seien nur noch zwei Verbindungen betroffen, sagte ein
Sprecher. Die übrigen Flüge gingen nun wieder.
Die großen Reiseveranstalter mit Ferienfluggesellschaften halten
dagegen an ihren Ersatzflugplänen fest. Abgesehen davon, dass bei
Flugplanänderungen viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden
müssten, wolle man den Urlaubern auch Verlässlichkeit bieten, sagte
eine Sprecherin der Tui in Hannover. Die Gäste seien informiert, eine
Hotline geschaltet und «niemand weiß, ob sich die Fluglotsen nicht
schon morgen wieder für Streik entscheiden», sagte sie.
Allerdings nutze man die Streiklücke und hole Gäste mit regulären
Rückflügen von den Inseln Kos und Kreta zurück. Auch bei Thomas Cook
mit der Fluggesellschaft Condor bleibt es beim Sonderflugplan.
In München wurden nach Angaben des Flughafens wegen der Streiks
sämtliche 20 Flüge aus und nach Griechenland gestrichen - darunter
Flüge nach Athen, Thessaloniki oder aus Heraklion und Kos. Der
Frankfurter Flughafen berichtete von der Streichung von insgesamt 14
Passagierflügen zwischen Frankfurt und Griechenland. Zudem habe eine
Frachtmaschine nicht abheben können.
Die Lufthansa nannte zunächst keine Zahlen, rechnete für
Donnerstag aber mit einem regulären Flugbetrieb. Laut Flugplan
sollten zwischen Deutschland und Griechenland 14 Lufthansa-Maschinen
fliegen. Auch in Hamburg und in Hannover wurden einige Flüge
gestrichen oder verschoben.
Am Düsseldorfer Flughafen mussten sechs Flüge verschoben werden,
sechs weitere fielen komplett aus. Auch in Köln/Bonn mussten vier
Flüge verschoben werden. Am Flughafen Paderborn gab es wegen der
Streiks drei Änderungen im Flugplan. Betroffen waren Fluggäste auf
dem Weg von und nach Athen, Thessaloniki, Rhodos und Heraklion.
Insgesamt mussten sich in Nordrhein-Westfalen rund 4000 Fluggäste auf
die Änderungen im Flugplan einstellen, wie die Sprecher der
betroffenen Linien erklärten.
Auch das Fußballteam von Borussia Dortmund, das am Mittwochabend
in der Champions League gegen Olympiakos Piräus spielen sollte,
könnte bei der Rückreise von der griechischen Streikwelle betroffen
sein. Wegen der chaotischen Verhältnisse hätten viele BVB-Fans ihre
Auswärtsfahrt storniert, sagte der Fanbeauftragte Jens Volke dem
Internetmagazin «11freunde.de».
Die griechischen Gewerkschaften legten mit ihrem Massenstreik aus
Protest gegen weitere harte Sparmaßnahmen der Regierung das
öffentliche Leben lahm. Die Fluglotsen machten den Auftakt in der
Streikwelle. Der griechische Luftraum blieb seit Mittwoch um
Mitternacht für alle kommerzielle Flüge von und nach Griechenland
geschlossen. Im Laufe des Tages sollte der Flugverkehr wieder
aufgenommen werden. Ursprünglich wollten die Fluglotsen zwei volle
Tage streiken, allerdings beschloss ihre Gewerkschaft, den Streik auf
zwölf Stunden zu begrenzen, um den Tourismus zu schonen.
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