Sänger Klaus Baumgart: «Der Eiermann» war schon immer ein Protestsong Interview: Thomas Bremser, dpa

26.02.2013 11:30

Berlin (dpa) - Pferdefleisch im Rindergulasch, Bioeier, die keine
sind: Zwei Lebensmittelskandale verderben den Verbrauchern momentan
den Appetit. Das Gesangsduo Klaus & Klaus könnte die Hymnen dazu
geschrieben haben. In den 80er Jahren texteten die Sänger «Da steht
ein Pferd auf'm Flur» und «Klingelingeling, hier kommt der Eiermann».

Der Nachrichtenagentur dpa erzählt Sänger Klaus Baumgart (58), wie
aktuell seine alten Songs heute wieder sind.

Sie haben damals vom «Pferd auf'm Flur» gesungen. Das Pferd ist jetzt
in der Lasagne. Haben Sie überlegt, den Song umzutexten?

Baumgart: «Nein, aber mehrere Radiosender haben angefragt, ob wir
den Song neu einsingen. Wir haben dankend abgelehnt. Ich bin
Pferdeliebhaber, reite gerne und wollte meine armen Geschöpfe nicht
quälen.»

Aber auch Ihr Song «Hier kommt der Eiermann» scheint aktueller denn
je...

Baumgart: «Stimmt. Wir haben damals im Song gesungen: "Unser Ei
kommt garantiert vom frohen Federvieh. Nicht so schlappe Kugeln aus
der Legebatterie." Wir haben diese Problematik also schon vor 30
Jahren erkannt. Wenn ich mir das recht überlege, war "Der Eiermann"
schon immer ein Protestsong.»

Sie gehen am Wochenende auf Jubiläumstournee («30 Jahre Klaus &
Klaus»). Werden die beiden Lieder dort eine besondere Rolle spielen?

Baumgart: «Ja, aus aktuellem Anlass werden diese beiden Klassiker
natürlich jetzt besonders gewünscht. In dieser Woche nehme ich im
Studio eine neue Version vom "Eiermann" auf. Gut möglich, dass ich
den aktuellen Skandal in irgendeiner Weise in den Text einbaue.»

Viele Verbraucher sind verunsichert durch die Lebensmittelskandale.
Sie waren im RTL-Dschungelcamp und haben sich tagelang nur von Reis
und Bohnen ernährt. Ist das zu empfehlen?

Baumgart: «Nein, auch nicht. Davon war mir schon nach einem Tag
schlecht. Was ich als Norddeutscher empfehlen kann, ist Grünkohl mit
Pinkel und Kartoffeln. Das ist gesund. Dafür lege ich meine Hand ins
Feuer.»