Österreich unterstützt Bulgarien bei Sicherung der Grenze zur Türkei
12.03.2016 18:27
Sofia (dpa) - Nach der Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge
hat Wien dem Nicht-Schengen-Land Bulgarien Unterstützung zugesichert.
Zugleich lobte die österreichische Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner (ÖVP) bei einem Besuch in Bulgarien am Samstag die
Grenzsperranlagen des Landes zur Türkei. Es bestehe ein «gemeinsames
Interesse», die europäische Außengrenze zu schützen, sagte
Mikl-Leitner in der ostbulgarischen Stadt Burgas. Die Politikerin war
gemeinsam mit Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) nach
Bulgarien gereist.
Wien werde Bulgarien auch helfen, Dokumentfälschungen bei der
Einreise von Migranten festzustellen, sagte Mikl-Leitner nach einem
Bericht der Nachrichtenagentur Focus.
Nach Gesprächen mit Regierungschef Boiko Borissow in Sofia
beobachteten Mikl-Leitner und Doskozil von einem Militärhubschrauber
aus, wie Bulgarien die EU-Außengrenze zur Türkei sichert.
Mikl-Leitner lobte das ärmste EU-Land für die Errichtung eines Zauns
an den kritischsten Stellen der Grenze zur Türkei, um so den
Migrationsdruck abzuwenden.
Der Zaun wird zurzeit auf 160 Kilometer verlängert. Entlang der 270
Kilometer langen bulgarisch-türkischen Grenze sind neben
Grenzsoldaten auch 2000 Polizisten stationiert. Die teilweise
doppelreihigen und 3,5 Meter hohen Zäune sind mit Stacheldraht
gesichert und werden zusätzlich per Video überwacht. Österreich will
Bulgarien bei der Grenzsicherung mit Personal und Ausrüstung
unterstützen.
Bulgarien hat auch eine Seegrenze zur Türkei. Sofia fordert, dass der
Schutz von Bulgariens Grenzen in das geplante Flüchtlingsabkommen
zwischen der EU und der Türkei einbezogen wird. Bulgarien befürchtet,
dass durch sein Staatsgebiet ein alternativer Flüchtlingsweg
entstehen könnte.