EU-Kommission: Zahl der Erasmus-Programm-Teilnehmer nimmt stetig zu

26.01.2017 18:19

Brexit, Trump, Flüchtlinge - Europa kämpft an vielen Stellen mit
Problemen. Doch es gibt noch Erfolgsgeschichten. Für die
EU-Kommission gehört das Austauschprogramm Erasmus eindeutig dazu.

Brüssel (dpa) - Das Austauschprogramm Erasmus gehört nach Angaben der
EU-Kommission zu den erfolgreichsten Projekten der Europäischen
Union. Rund 678 000 Menschen nutzten im Jahr 2015 die Möglichkeit, im
Ausland zu studieren, eine Aus- oder Weiterbildung zu machen oder
Arbeitserfahrung zu sammeln, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag
zum 30. Erasmus-Jubiläum mitteilte. Im Jahr zuvor waren es knapp
648 000 Menschen gewesen, also rund 30 000 weniger. 2015 habe die EU
zudem 2,1 Milliarden Euro in das Programm investiert.

Der Name des 1987 begründeten Förderprojekts der Europäischen Union
geht auf Erasmus von Rotterdam (1466-1536) zurück, einen Gelehrten
der Renaissance-Zeit. Das Programm war im Jahr 1987 als
Studenten-Austauschprogramm gestartet. Im Jahr 2014 waren in Erasmus+
bisherige EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport
sowie Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengeführt
worden. 33 Staaten sind beteiligt, einige auch außerhalb der EU. Das
Budget bis 2020 beträgt 14,7 Milliarden Euro.

«Mobilität erweitert unseren Horizont und stärkt unser
Selbstbewusstsein», sagte EU-Vizekommissionschef Jyrki Katainen.
«Erasmus kann beides bieten.» EU-Bildungskommissar Tibor Navracsics
ergänzte: «Das Programm verbindet Menschen miteinander, unterstützt
ihre Zusammenarbeit und versetzt so unsere Jugend in die Lage, eine
bessere Gesellschaft aufzubauen. Genau diese Solidarität braucht
Europa - heute mehr denn je.»

Nach Angaben der Brüsseler Behörde entsenden Frankreich, Deutschland

und Spanien die meisten Erasmus-Teilnehmer, während ebenfalls Spanien
und Deutschland sowie das Vereinigte Königreich die meisten
Austausch-Kräfte empfangen.

«Wir erreichen mit dem Bildungs-, Jugend- und Sportprogramm mit sehr
wenig Geld einen hohen Fördereffekt und leisten so einen echten
Beitrag dazu, das Zusammengehörigkeitsgefühl in der EU zu stärken»,

meinte die SPD-Europaabgeordnete Petra Kammerevert. Sie forderte, das
Programm noch weiter auszubauen.