Mogherini: Migration wichtig für die EU - Menschenhandel bekämpfen
18.06.2018 17:03
Brüssel (dpa) - Einwanderung ist für die europäische Wirtschaft nach
den Worten der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini
überlebensnotwendig. Es gebe Bereiche, die ohne Einwanderung von
heute auf morgen nicht mehr funktionieren würden, sagte Mogherini am
Montag in Brüssel nach einem Treffen mit den Außenministern mehrerer
Staaten der Sahel-Zone. Deshalb gehe es nicht darum, Migration aus
Afrika komplett zu stoppen. «Priorität hat die Bekämpfung des
Menschenhandels und der kriminellen Organisationen dahinter.»
Mogherini hatte sich mit den Außenministern von Burkina Faso, Mali,
Mauretanien, Niger und Tschad getroffen. Der etwa 7000 Kilometer
lange und bis zu 800 Kilometer breite Sahelstreifen am südlichen Rand
der Sahara ist derzeit ein relativ sicheres Rückzugsgebiet für
Terroristen, Menschenschmuggler und andere Kriminelle.
Laut Vereinten Nationen droht dort die schlimmste Hungerkrise seit
2012. In Mali, Burkina Faso, Mauretanien, Senegal, im Niger und im
Tschad hätten rund sechs Millionen Menschen nicht genug zu essen,
hieß es vergangene Woche. Akute Mangelernährung bedrohe das Leben von
1,6 Millionen Kleinkindern.
Bereits im Februar hatte die internationale Staatengemeinschaft ihre
Hilfe für die neue afrikanische Militärtruppe zur Terror- und
Schleuserbekämpfung in der Sahelzone deutlich auf 414 Millionen Euro
aufgestockt. Die von den Ländern Burkina Faso, Mali, Mauretanien,
Niger und Tschad aufgestellte Einheit mit rund 5000 Soldaten soll für
Sicherheit in der Region sorgen und über die Bekämpfung von
Schleuserbanden auch die illegale Migration von Afrika nach Europa
eindämmen.