Europarat: Deutschland muss Minderheitensprachen besser schützen
31.01.2019 11:19
Straßburg (dpa) - Deutschland muss nach Ansicht eines
Expertenkomitees des Europarats mehr für den Schutz von Regional- und
Minderheitensprachen tun. In einem am Donnerstag veröffentlichten
Bericht zeigt sich das Gremium besorgt über die wachsenden
Schwierigkeiten in vielen Bundesländern, Lehrkräfte für die
Minderheitensprachen zu finden. Beispielsweise beeinträchtige der
Lehrermangel bereits den Obersorbisch-Unterricht in Sachsen.
Generell müsse die Lehre der Sprachen Niedersorbisch, Nordfriesisch,
Saterfriesisch, Niederdeutsch und Romani verbessert werden. Konkret
schlägt das Komitee etwa gezielte Ausbildungsprogramme für Lehrer der
Sprachen vor. Daneben sollten Bundesländer, in denen
Minderheitensprachen gesprochen werden, die Fortschritte bei deren
Vermittlung genau überwachen.
Der Europarat schickt regelmäßig Beobachter in seine 47
Mitgliedstaaten, die dort den Schutz der Minderheiten- und
Regionalsprachen begutachten sollen. Sie veröffentlichen im Anschluss
an ihre Besuche in den Ländern Berichte und Empfehlungen.