40 Jahre «Andenpakt»: Das einst mächtige CDU-Netzwerk feiert Jubilä um
05.06.2019 18:31
Brüssel (dpa) - Der legendäre «Andenpakt» lebt: Das einst mächtig
e
Netzwerk von CDU-Politikern hat in Brüssel am Wochenende sein
40-jähriges Bestehen gefeiert. «Die Kollegen waren drei Tage hier in
Brüssel», sagte EU-Kommissar Günther Oettinger am Mittwoch der
Deutschen Presse-Agentur. «Die meisten sind im politischen Ruhestand,
aber sie sind Freunde geblieben und treffen sich deswegen.»
Mit dabei war auch Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU). Der
parteiinterne Gegner von Kanzlerin Angela Merkel war im Dezember bei
der Wahl zum Nachfolger als Parteichef knapp gescheitert. Gewonnen
hatte Merkels Wunschkandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer. Merz
werden auch weiterhin Ambitionen auf die nächste Kanzlerkandidatur
der Christdemokraten nachgesagt.
Zum Andenpakt - benannt nach einer gemeinsamen Südamerikareise von
Politikern der Jungen Union 1979 - gehört eine Reihe von zeitweise
sehr einflussreichen CDU-Politikern, darunter neben Oettinger der
frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch, Ex-Bundespräsident
Christian Wulff oder Ex-Verkehrsminister Matthias Wissmann. Einige
der CDU-Größen galten zeitweise als Gegner der langjährigen
Parteichefin Angela Merkel.
Bei dem Brüsseler Treffen am Wochenende waren neben Oettinger und
Merz auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sowie der
langjährige Europaabgeordnete Elmar Brok dabei.
Brok sagte der dpa, man treffe sich jedes Jahr um Himmelfahrt, «weil
wir gute Freunde sind». Bei der jüngsten Zusammenkunft habe man «40
Jahre Andenpakt» gefeiert. Natürlich werde bei diesen Wochenenden
auch intensiv über Politik und die CDU gesprochen, doch gebe es
keinerlei Verbindung zur jetzigen Richtungs- und Führungsdebatte der
Partei. «Die Mehrzahl der Teilnehmer ist gar nicht mehr im Amt»,
sagte Brok. Nur Bouffier, Oettinger und er selbst säßen noch im
CDU-Bundesvorstand.