Macron hält kurz vor Nato-Gipfel harte Kritik am Bündnis aufrecht

28.11.2019 14:38

Paris (dpa) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht zu seiner
harschen Kritik an der Nato. Er sehe in dem Verteidigungsbündnis eine
eklatante Kluft zwischen Finanzierungsdebatten und anderen wichtigen
Fragen wie etwa dem Frieden in Europa oder der Beziehung zu Russland,
sagte Macron nach einem Gespräch mit Nato-Generalsekretär Jens
Stoltenberg am Donnerstag in Paris. «Ich gehe davon aus, dass ich die
Unklarheiten tatsächlich beseitigt habe, da ich es für
unverantwortlich halte, angesichts der heutigen Probleme weiterhin
über finanzielle und technische Probleme zu sprechen», antwortete
Macron auf eine Frage zu seiner Interview-Äußerung, die Nato sei
«hirntot».

Macron hat in dem Gespräch mit dem britischen Magazin «The Economist»

außerdem mehr europäische Eigenständigkeit in Verteidigungsfragen
gefordert. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte sich am
Donnerstag noch einmal deutlich von Macrons Kritik an dem Bündnis
distanziert. Nächste Woche kommen die Staats- und Regierungschefs der
29 Nato-Staaten in London anlässlich des 70. Geburtstag des
Bündnisses zu einem Jubiläumsgipfel zusammen.