Strengere Luftgrenzwerte sollen jährlich Tausende Leben retten

12.05.2021 12:06

Brüssel (dpa) - Geplante strengere EU-Grenzwerte sollen die Zahl
vorzeitiger Todesfälle wegen Luftverschmutzung bis 2030 um mehr als
55 Prozent senken. Neben Schadstoffen aus Autos will die
EU-Kommission dafür unter anderem Ammoniak aus der Landwirtschaft ins
Visier nehmen. Dies kündigte die Brüsseler Behörde am Mittwoch in
einem Aktionsplan für ein Ende der gesundheitsschädlichen
Umweltverschmutzung in Luft, Wasser und Boden bis 2050 an.

Dieser nennt für die Zeit bis 2030 mehrere Etappenziele. Darunter ist
die genannte Verringerung der geschätzt 400 000 vorzeitigen
Todesfälle pro Jahr durch Schadstoffe in der Luft. Dafür will die
Kommission die EU-Standards für Luftqualität entsprechend neuer
Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO verschärfen.
Allerdings soll erst 2022 ein konkreter Vorschlag kommen.

Weitere Ziele für 2030: Der Anteil von Menschen, die ständig unter
Lärm leiden, soll um 30 Prozent sinken. In 25 Prozent weniger
Ökosystemen in der EU soll Luftverschmutzung die Artenvielfalt
gefährden. Um 50 Prozent soll die Nutzung und das Risiko durch
chemische Pestizide sinken, ebenfalls um 50 Prozent die
Plastikverschmutzung im Meer sowie um 30 Prozent die Menge an
Mikroplastik, die in die Umwelt gelangt. Hausmüll soll ebenfalls um
die Hälfte schwinden.