Meereswirtschaft in Europa soll nachhaltiger werden

17.05.2021 14:17

Brüssel (dpa) - Fischerei, Hafenwirtschaft, Küstentourismus und die
gesamte Nutzung der Meere in Europa sollen nachhaltiger werden. Eine
am Montag vorgelegte Strategie der EU-Kommission soll den EU-Ländern
helfen, die sogenannte Blaue Wirtschaft umweltfreundlicher zu
gestalten. «Verschmutzung, Überfischung und Lebensraumzerstörung in
Kombination mit den Effekten der Klimakrise bedrohen die reichhaltige
Biodiversität der Meere, von der die Blaue Wirtschaft abhängt»,
warnte EU-Kommissionsvize Frans Timmermans.

Die Meereswirtschaft fällt nur teilweise in die Kompetenz der EU.
Deshalb sei beispielsweise im Fall von nachhaltigeren Aquakulturen
ein gemeinsamer strategischer Ansatz so wichtig, betonte die
Kommission. Dies sei auch nötig für den Klimaschutz. Der Green Deal
der EU sieht vor, dass Europa bis 2050 klimaneutral wird.

Dafür sollen 90 Prozent der Treibhausgasemissionen des Seeverkehrs
eingespart werden. Zudem geht die EU-Kommission davon aus, dass 2050
ein Viertel des europäischen Stroms durch erneuerbare
Offshore-Energie erzeugt werden kann. Zudem sollen in den
kommenden Jahren 30 Prozent der europäischen Gewässer reguläre
Schutzzonen werden.

Als konkreter Schritt wurde am Montag unter anderem angekündigt, dass
2022 ein Gesetzesvorhaben für nachhaltige Fischerei und Aquakulturen
vorgestellt werden soll. Zudem spricht sich die Kommission dafür aus,
dass sich Häfen auch zu Energiespeichern, Industrie-Ballungszentren
und Schlüsselpunkten für Unterseekabel entwickeln.

Nach Angaben der EU-Kommission gibt es rund 4,5 Millionen Jobs in der
sogenannten Blauen Wirtschaft mit einem Umsatz von 650 Milliarden
Euro.