Alexa & Co.: Sprachassistent-Anbietern droht strengere Regulierung

09.06.2021 14:52

Brüssel (dpa) - Unternehmen wie Apple, Amazon und Google droht wegen
ihrer Geschäfte mit digitalen Sprachassistenten eine strengere
Regulierung durch die EU. Wie die Europäische Kommission am Mittwoch
mitteilte, lassen erste Ergebnisse einer Marktuntersuchung darauf
schließen, dass Anbieter von Programmen wie Siri oder Alexa ihre
Marktmacht zum Nachteil der Konsumenten und anderer
Wirtschaftsteilnehmer nutzen könnten.

So hätten Teilnehmer der Sektoruntersuchung die Ansicht vertreten,
dass der umfassende Zugang zu Nutzerdaten den Unternehmen auch
Vorteile auf anderen Märkten verschaffe. Zudem seien beispielsweise
Bedenken hinsichtlich von Praktiken geäußert worden, mit denen die
Möglichkeit eingeschränkt werde, auf ein und demselben «intelligenten

Gerät» unterschiedliche Sprachassistenten zu verwenden.

«In der Praxis bestimmen diese Unternehmen, wie unterschiedliche
Geräte und Dienstleistungen miteinander kommunizieren und
interagieren können», sagte die zuständige Vizepräsidentin Margreth
e
Vestager zur Marktmacht von Google, Amazon und Apple.

Der Abschlussbericht zu der Untersuchung soll laut EU-Kommission in
der ersten Jahreshälfte 2022 veröffentlicht werden. Die gesammelten
Informationen könnten zum Beispiel in die Beratungen über das
geplante Gesetz über digitale Märkte einfließen oder aber auch für

die Einleitung von Verfahren zur Durchsetzung des
EU-Wettbewerbsrechts genutzt werden. Wenn Unternehmen gegen die
Wettbewerbsvorschriften der EU verstoßen, riskieren sie Geldbußen in
Höhe von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.