Euro steigt kurz über 1,22 US-Dollar

09.06.2021 16:58

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs hat am Mittwoch zugelegt und ist
kurz über 1,22 US-Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung
erreichte ihr bisheriges Tageshoch bei 1,2218 Dollar und notierte
zuletzt bei 1,2196 Dollar. Damit hatte der Euro zwischenzeitlich die
enge Spanne von rund 1,2150 bis 1,22 Dollar durchbrochen, in der er
seit Wochenbeginn gehandelt wird. Die Europäische Zentralbank (EZB)
setzte den Referenzkurs auf 1,2195 (Dienstag: 1,2182) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,8200 (0,8209) Euro.

Insgesamt hielten sich die Bewegungen am Devisenmarkt weiter in
Grenzen, da unter anderem die Zinssitzung der EZB an diesem
Donnerstag bereits ihre Schatten vorauswirft. Trotz einer
wirtschaftlichen Erholung und steigender Inflation dürfte die
Europäische Zentralbank ihre sehr lockere Geldpolitik bestätigen.

Die Wertpapierkäufe des Corona-Krisenprogramms PEPP dürften laut
einer Mehrheit von Volkswirten vorerst mit unverändertem Tempo
fortgesetzt werden. Und mit einer Klarstellung der Europäische
Zentralbank, dass sie weiter expansiv wirken werde. Auch wenn sie die
monatlichen PEPP-Wertpapierkäufe in den nächsten Monaten schrittweise
reduzieren sollte, wären wohl keine übermäßig heftigen
Marktreaktionen zu befürchten, schrieb Chefvolkswirt Ulrich Kater von
der Dekabank.

Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank richtete den
Blick zudem auf die US-Inflationsdaten für Mai, die ebenfalls am
Donnerstag veröffentlicht werden. Fachleute erwarten, dass sich der
Preisauftrieb noch einmal beschleunigt hat. Sollte dieser zudem wie
schon im April nach oben überraschen, könnte der Dollar nach Meinung
der Commerzbank-Expertin wieder zulegen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86053 (0,86100) britische Pfund, 133,38 (133,28)
japanische Yen und 1,0913 (1,0914) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1891 Dollar
gehandelt. Das waren zwei Dollar weniger als am Vortag.