EZB erwartet stärkeres Wirtschaftswachstum und höhere Inflation

10.06.2021 14:54

Frankfurt/Main (dpa) - Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum im
Euroraum haben sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank
(EZB) angesichts sinkendender Corona-Infektionszahlen und der
globalen Konjunkturerholung deutlich verbessert. Die Notenbank geht
nun für dieses Jahr von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) von 4,6 Prozent aus. Im März hatten die Währungshüter noch ein

Wachstum von 4,0 Prozent vorhergesagt.

2022 wird die Wirtschaft nach der neuesten Vorhersage der EZB vom
Donnerstag um 4,7 Prozent zulegen (März-Prognose: 4,1 Prozent). 2023
wird ein unveränderter Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,1 Prozent
erwartet. Im Corona-Krisenjahr 2020 war das BIP im gemeinsamen
Währungsraum eingebrochen.

Die Teuerung dürfte nach Einschätzung der Zentralbank in diesem Jahr
bei 1,9 Prozent liegen. Im März war die Notenbank von einem Anstieg
von 1,5 Prozent ausgegangen. Für 2022 rechnen die Währungshüter mit
einer jährlichen Preissteigerung von 1,5 Prozent (1,2 Prozent) und
für das folgende Jahr unverändert von 1,4 Prozent.

Mittelfristig strebt die Notenbank eine jährliche Inflationsrate von
knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke.
Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur:
Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben -
in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.