EU-Kommissar: «Keine Entschuldigung» für Regenbogen-Verbot der UEFA

23.06.2021 14:09

Brüssel (dpa) - Das UEFA-Verbot für eine Beleuchtung des Münchner
EM-Stadions in Regenbogenfarben stößt bei der Europäischen Kommission

auf Unverständnis. «Offen gesagt finde ich keine vernünftige
Entschuldigung dafür», sagte Vize-Kommissionspräsident Margaritis
Schinas am Mittwoch in Brüssel. Es falle ihm schwer zu verstehen, was
die Europäische Fußball-Union damit bezwecken wolle. Die UEFA habe in

der Vergangenheit mit der EU zu Themen wie Inklusion und Rassismus
zusammengearbeitet, betonte Schinas. «Und auf einmal machen sie
daraus ein Thema.»

Die UEFA hatte am Dienstag den Antrag der Stadt München abgelehnt,
die Arena des FC Bayern für das finale Vorrundenspiel an diesem
Mittwoch in Regenbogenfarben leuchten zu lassen und war daraufhin
massiv kritisiert worden. Hintergrund des Antrags ist ein Gesetz, das
die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf
Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und in der
vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt worden war.

Die Regenbogenfahne steht als Symbol für die Akzeptanz und
Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit dem
traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund
um Geschlecht und Sexualität identifizieren.