Nachfolge-Airline von Alitalia soll ab 15. Oktober starten

15.07.2021 15:51

Rom (dpa) - Nach monatelangem Ringen rückt der Start der
Nachfolge-Fluggesellschaft der angeschlagenen Alitalia näher. Die
Diskussion mit der EU-Kommission über Gründung der Italia Trasporto
Aereo (Ita) wurde positiv abgeschlossen, teilte das italienische
Wirtschafts- und Finanzministerium am Donnerstag mit. Die ersten
Flieger sollen laut Ita ab dem 15. Oktober abheben, der Start des
Ticketverkaufs ist für den 15. August geplant.

«Mit Ita entsteht eine neue wichtige italienische Fluggesellschaft
mit bedeutenden Entwicklungsperspektiven, die auf dem nationalen und
internationalen Markt konkurrieren kann», erklärte Transportminister
Enrico Giovannini. Medienberichten zufolge soll Alitalia dann am 15.
Oktober aus dem Betrieb gehen.

Ita wollte eigentlich schon im Frühjahr starten. Über Monate
herrschte jedoch Uneinigkeit mit den EU-Wettbewerbshütern in Brüssel.
Ein Knackpunkt waren zum Beispiel die Start- und Landerechte an
bestimmen Flughäfen. Ita bat laut Medienberichten an, einige Dutzend
davon abzutreten. Brüssel war das aber noch zu wenig.

Alitalia ist seit Jahren auf staatliche Hilfen angewiesen, weil die
Airline keine Gewinne mehr einfährt. Ita soll deshalb in
verschlankter Form an den Start gehen. 85 Prozent der heutigen
Alitalia-Slots am Flughafen Mailand Linate und 43 Prozent in Rom
Fiumicino würden übernommen, erklärte Ita. Der Verwaltungsrat habe
dazu einem Plan bis 2025 zugestimmt. Damit sei auch der Weg frei,
sodass die Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung von 700 Millionen
Euro beschließen könne - Geld, das die Airline dann ausgeben kann.

Ita will nach eigenen Angaben mit 52 Maschinen an den Start gehen.
Davon sind sieben Großraumflugzeuge und 45 Schmalrumpfflugzeuge. 2022
sei geplant, mit insgesamt 78 Fliegern zu operieren. In diesem Jahr
sollen bei Ita bis zu 2950 Menschen im Flugbetrieb arbeiten. Bis 2025
soll die Belegschaft dann bis zu 5700 Mitarbeiter umfassen. Von ihren
Drehkreuzen in Rom und Mailand will die neue Fluggesellschaft sich
auf Geschäfts- und Freizeitkunden konzentrieren. Im Angebot seien
zunächst 45 Destinationen und 61 Flugrouten, darunter Frankfurt,
Paris, London, New York und Buenos Aires.