Hochwasser und Schweinepest Themen bei EU-Agrarrat in Brüssel

19.07.2021 04:30

Brüssel (dpa) - Angesichts der Bilder von Leid, Verlust und Schaden
in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wird Deutschland die
anderen EU-Länder bei einem Treffen der Agrarminister in Brüssel am
Montag über die derzeitige Lage in den betroffenen Regionen
informieren. So soll am Montag sowohl darüber gesprochen werden,
inwiefern Landwirte betroffen sind, als auch wie sie mit Traktoren
und anderen Gerätschaften Hilfe geleistet hätten, hieß es aus dem
Landwirtschaftsministerium. Das konkrete Ausmaß der Schäden - auch
für Landwirte - sei noch nicht absehbar.

Darüber hinaus will man sich auf EU-Ebene über die Ausbreitung der
Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland austauschen. «Derzeit
sind drei Betriebe in Brandenburg im Hinblick auf Hausschweine
betroffen», teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Schutzzonen
seien eingerichtet worden, um die Verbreitung des Virus zu
minimieren. Vor dem Wochenende waren die ersten Fälle bei
Hausschweinen in Deutschland bekannt geworden, daraufhin hatte das
Landwirtschaftsministerium das Thema spontan auf die Agenda des
Treffens setzen lassen.

Wegen des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen
in Deutschland seit vergangenem Jahr kam es bereits zu
Exportbeschränkungen. Die Schweinepest ist für Menschen ungefährlich.

Für die Tiere ist das hochansteckende Virus aber in der Regel
unheilbar und tödlich.

Frankreich und Deutschland haben außerdem gemeinsam eine Beratung zum
EU-weiten Verbot des Tötens männlicher Küken angemeldet. Durch das
sogenannte Kükenschreddern werden jährlich mehr als 40 Millionen
männliche Küken getötet, nachdem sie geschlüpft sind. Grund: Die al
s
Legehennen gezüchteten Rassen setzen kaum Fleisch an und sind für die
Mast ungeeignet. Für deutsche Betriebe dürfte sich durch die
Initiative wenig ändern: Das millionenfache Töten männlicher Küken

wird in Deutschland ab Anfang kommenden Jahres verboten.