Euro nach EZB-Entscheidungen kaum verändert

09.09.2021 16:28

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat sich am Donnerstag nur wenig
bewegt. Geldpolitische Entscheidungen der Europäischen Zentralbank
konnten dem Kurs keine neue Richtung geben. Am Nachmittag wurde die
Gemeinschaftswährung bei 1,1817 US-Dollar gehandelt und damit auf dem
gleichen Niveau wie am Morgen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf
1,1838 (Mittwoch: 1,1827) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8447 (0,8455) Euro.

Nur zeitweise konnte eine optimistische Konjunkturprognose der EZB
für das laufende Jahr dem Euro am Nachmittag etwas Auftrieb
verleihen. Der Markt schaute aber insbesondere auf Entscheidungen zu
den künftigen Anleihekäufen der Notenbank. Angesichts der gut
laufenden Konjunktur in der Eurozone kündigte die EZB an, bei ihren
milliardenschweren Anleihekäufe leicht vom Gas zu gehen.

Im vierten Quartal soll der Erwerb von Staats- und
Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms PEPP
«moderat» geringer ausfallen als derzeit, hieß es. Am Devisenmarkt
war diese Entscheidung von den meisten Anlegern erwartet worden.

«Es ist gut, dass sich der EZB-Rat bewegt und einen allerersten
Trippelschritt auf dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe
unternimmt», kommentierte Friedrich Heinemann, Ökonom beim Zentrum
für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Nach Einschätzung des
Analysten Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg
musste die EZB auf den zuletzt deutlichen Anstieg der Inflation
reagieren. «Da hat der EZB-Rat das Minimum des Möglichen
beschlossen.»

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,85555 (0,85873) britische Pfund, 130,10 (130,31)
japanische Yen und 1,0861 (1,0888) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1790 Dollar gehandelt
und damit nahezu unverändert zum Vortag.