EU-Behörde: Meiste Asylanträge seit Corona-Ausbruch - viele Afghanen

16.09.2021 11:39

Valletta (dpa) - In der Europäischen Union sowie Norwegen und der
Schweiz wurden im Juli rund 45 000 Asylanträge gestellt und damit so
viele wie noch nie seit dem Ausbruch der Corona-Krise. Diese
vorläufigen Daten teilte die EU-Asylagentur Easo am Donnerstag mit.
Im Juni hatten noch rund 40 600 Menschen Schutzstatus beantragt.

Die in Malta ansässige Behörde rechnete vor, dass vor allem Anträge
aus Afghanistan zunahmen. In dem Monat schon vor dem Fall des Landes
an die radikal-islamistischen Taliban und den dramatischen Wochen mit
den Evakuierungen waren es demnach rund 7300; im Juni hatten noch
6000 Afghanistan in der EU, Norwegen und der Schweiz Anträge auf Asyl
gestellt.

Die meisten Anträge kommen weiterhin aus Syrien (rund 8500), wie Easo
mitteilte. Seit Dezember 2020 wird in dieser Statistik die Lücke
zwischen Syrien und Afghanistan auf Platz zwei aber kleiner.

Von den rund 45 000 Asylbewerbern waren laut der Analyse 2200
unbegleitete Minderjährige - allein 1200 kamen aus Afghanistan. So
viele Anträge von unbegleiteten Minderjährigen wurden seit November
2016 nicht mehr registriert. Während die Antragszahlen vieler Länder
stiegen, wurden aus einigen nord- und westafrikanischen Staaten
weniger Anträge gemeldet. Einen großen Rückgang verzeichnete demnach

Mali mit nur noch 570 Anträgen im Vergleich zu rund 1000 im Juni.