Frankreich will Migrationsabkommen zwischen der EU und Großbritannien

10.10.2021 16:12

Paris (dpa) - Der französische Innenminister Gérald Darmanin hat ein
Migrationsabkommen zwischen der EU und Großbritannien gefordert.
Damit soll auch der Flüchtlingsstreit zwischen Paris und London
beigelegt werden. Man sei für einen europäischen Vertrag, der die
Probleme der Asylanträge, der Abschiebungen und der
Familienzusammenführung löse, erklärte Darmanin am Sonntag. Das
Projekt werde auf den Fahrplan der französischen
EU-Ratspräsidentschaft kommen, die ab 1. Januar beginnt.

Die Zahl der Menschen, die in diesem Jahr die englische Küste
erreichten, lag laut BBC bereits bei über 13 000, im ganzen
vergangenen Jahr 2020 wurden nach Angaben des britischen
Innenministeriums 8417 Menschen gezählt.

Wie die französische Nachrichtenagentur AFP auf Twitter weiter
mitteilte, forderte der französische Minister London zudem auf, die
im Juli vereinbarten 62,7 Millionen Euro zur Grenzsicherung
bereitzustellen. Vor wenigen Wochen deutete die britische
Innenministerin Priti Patel an, dass die Mittel auch zurückgehalten
werden könnten, falls Frankreich die Schmugglerboote nicht
entschlossener am Ablegen hindere.

Darmanin hatte am Samstag die an der französischen Küste liegenden
Orte Loon-Plage und Marck besucht, wo täglich Migranten versuchen,
den Ärmelkanal zu überqueren, um nach England zu gelangen.