1897 Schweinepest-Fälle in Brandenburg - Sperrzonen III aufgehoben

23.10.2021 14:18

Potsdam (dpa/bb) - Innerhalb von knapp drei Wochen ist in Brandenburg
die Zahl der bestätigten Fälle von Afrikanischer Schweinepest um 119
auf 1897 gestiegen. Am 4. Oktober waren es noch 1778 ASP-Fälle. Am
meisten wurde die Tierseuche bislang im Landkreis Oder-Spree
nachgewiesen (885). Danach folgen die Stadt Frankfurt (Oder) mit 318
Fällen und die Kreise Märkisch Oderland (285) und Spree-Neiße (279).


In diesen beiden Kreisen können Schweinehalter erst einmal aufatmen:
Seit diesem Samstag sind dort nach Angaben des
Bundeslandwirtschaftsministeriums die wegen der Afrikanischen
Schweinepest eingerichteten Sperrzonen III aufgehoben. Da es in
diesen Kreisen in den vergangenen drei Monaten keine weiteren
Ausbrüche in Hausschweinbeständen gab, wurden die Gebiete zur
Sperrzone II herabgestuft. Die Vermarktung der Tiere aus acht
gewerblichen Betrieben mit insgesamt rund 31 500 Schweinen werde
damit ermöglicht, hieß es weiter. Zuvor war die Änderung im
EU-Amtsblatt veröffentlicht worden.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hatte
im Ständigen Ausschuss der Europäischen Kommission für Pflanzen,
Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) die Aufhebung der
Sperrzone III in Brandenburg und Sachsen nach drei Monaten anstelle
von zwölf Monaten beantragt. Die anderen europäischen Mitgliedstaaten
hatten der Verkürzung dem Bundesministerium zufolge zugestimmt.

Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim
Schwarzwild in Deutschland wurde amtlich vom Landkreis Spree-Neiße
Mitte September des vergangenen Jahres festgestellt. Später war auch
Sachsen betroffen. Mitte Juli dieses Jahres wurde die Tierseuche
bundesweit erstmals in Brandenburg in Hausschweinbeständen
festgestellt. Danach musste laut EU-Verordnung um die Fundorte die
Sperrzone III eingerichtet werden. Schlachthöfe sind meist nicht
bereit, Tiere aus der Zone zu schlachten, da die Vermarktung des
Fleisches an Bedingungen gebunden ist. Für Haus- und Wildschweine
verläuft eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich. Für den

Menschen ist die Afrikanische Schweinepest dagegen ungefährlich.