EU-Kommission spricht sich gegen Corona-Reisebeschränkungen aus
25.11.2021 15:48
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat den EU-Ländern empfohlen, k
eine
zusätzlichen Reisebeschränkungen für Geimpfte, Genesene oder frisch
Getestete einzuführen. Wer ein gültiges EU-Corona-Zertifikat habe,
solle «grundsätzlich keinen zusätzlichen Beschränkungen wie Tests
oder Quarantäne unterworfen werden, unabhängig vom Abreiseort in der
EU», teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. Zudem solle die
Gültigkeitsdauer der EU-Impfnachweise beschränkt werden. Man schlage
vor, dass diese Zertifikate neun Monate ab der vollständigen Impfung
gültig sein sollen, bevor eine Auffrischungsimpfung notwendig werde,
so die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourova.
EU-Justizkommissar Didier Reynders betonte: «Unser Hauptziel ist es,
abweichende Maßnahmen in der EU zu vermeiden.» Die Kommission hofft
auf einheitliche Regeln innerhalb der EU. Die EU-Länder sollten nun
«unverzüglich» alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, damit sich
alle Menschen eine Booster-Impfung bekommen können, die diese für ein
gültiges Zertifikat brauchen.
Über die nicht verbindlichen Vorschläge müssen nun die EU-Lände
r
beraten und dann eine gemeinsame Position dazu verabschieden. Gerade
zu Beginn der Corona-Pandemie in Europa gab es viele
unterschiedliche Regeln mit teils kilometerlangen Staus wegen
Grenzschließungen und entsprechend negativen wirtschaftlichen
Auswirkungen.
Für Einreisen in die EU von außerhalb empfiehlt die Kommission, dass
vom 1. März an nicht mehr entscheidend sein solle, von wo aus eine
Reise starte, sondern, ob und mit welchem Impfstoff Menschen
geschützt seien. «Die Mitgliedstaaten sollten weiterhin Reisende
aufnehmen, die mit in der EU zugelassenen Impfstoffen geimpft
wurden», so die EU-Kommission.
Ebenso sollten künftig Reisende ins Land gelassen werden, die mit
Impfstoffen geschützt sind, die das WHO-Verfahren zur Aufnahme in die
Notfallliste durchlaufen haben. Für diese Reisenden wird aber
empfohlen, einen PCR-Test vor Abreise zu verlangen. Für Kinder soll
es sowohl im innereuropäischen Verkehr wie auch für Reisen von
außerhalb der EU Ausnahmen geben.