EU-Kommission will Kampf gegen illegale Drogen stärken

12.01.2022 14:55

Brüssel/Lissabon (dpa) - Der Kampf gegen illegale Drogen in Europa
soll gestärkt werden. Die EU-Kommission schlug am Mittwoch vor, das
Mandat der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht
mit Sitz in Lissabon auszuweiten und sie in die EU-Drogen-Agentur
umzuwandeln. «Der Drogenhandel ist nach wie vor der größte kriminelle

Markt in der EU», sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Der
Vorstoß solle es der Behörde deshalb ermöglichen, «die sich
weiterentwickelnden Drogenlandschaften genau zu beobachten, die
schädlichen Auswirkungen von Drogen zu bekämpfen und effizient mit
anderen EU-Agenturen» zusammenzuarbeiten.

Unter anderem soll die EU-Drogen-Agentur Gefahrenabschätzungen zu
neuen Entwicklungen vorlegen, die sich negativ auf die öffentliche
Gesundheit und Sicherheit auswirken könnten. Falls besonders
gefährliche Stoffe auf den Markt gelangen, soll die Behörde Alarm
schlagen. Außerdem soll sie ein Netzwerk nationaler Labore aufbauen
und sich international besser vernetzen. Über die Vorschläge beraten
nun die EU-Staaten und das Europaparlament.

2019 starben in der EU mindestens 5150 Menschen an einer Überdosis
Drogen. Die Zahl steigt seit 2012. Zugleich gelangt so viel Kokain
und Heroin in die EU wie noch nie.