Belarus-Grenze: EU-Kommissarin sieht «klare Deeskalation» der Lage

21.01.2022 13:19

Vilnius (dpa) - In der Krise um Migranten an der östlichen
EU-Außengrenze zu Belarus hat sich die Lage nach Ansicht von
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson entspannt. «Wir haben jetzt
eine klare Deeskalation der Situation», sagte Johansson am Freitag

bei einer Konferenz in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
«Lukaschenko scheint sein Interesse daran verloren zu haben, die
Migranten auf instrumentalisierte Weise einzusetzen.» Doch gelte es,
weiterhin wachsam zu sein. 

Seit Monaten versuchen Tausende Migranten, aus Belarus über die
EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu
gelangen. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander
Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisengebieten wie dem Irak
oder Afghanistan nach Minsk eingeflogen zu haben, um sie dann in die
EU zu schleusen. Besonders betroffen davon war anfangs Litauen. 

«Wir waren wirklich in einer Krise. Wir haben diese Aggression von
Lukaschenko gesehen», sagte Johansson mit Blick auf ihren letzten
Besuch in Litauen im August 2021. Die EU-Kommissarin lobte den
Baltenstaat und die gastgebende Innenministerin Agne Bilotaite für

den Umgang mit der Krise. «Ich denke, Sie haben sehr gut gehandelt,

um mit dieser sehr schwierigen Situation umzugehen».