Heusgen: EU- und Nato-Staaten müssen in Ukraine-Krise zusammenstehen

31.01.2022 02:19

Berlin (dpa) - Der künftige Vorsitzende der Münchner
Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die EU sowie die
Nato-Staaten in der Ukraine-Krise zu Zusammenhalt aufgerufen. Der
«Rheinischen Post» und dem Bonner «General-Anzeiger» (Montag) sagte

er: «Geschlossenheit ist ein starkes Mittel, um Russland zu
beeindrucken. Putins Methode war und ist es ja immer wieder, zu
versuchen zu spalten: zwischen Europa und den USA und innerhalb der
Europäischen Union. Deswegen müssen die Staaten von Nato und EU
zusammenstehen.»

Heusgen sagte, die Diplomatie zeige inzwischen erste Erfolge. «Aus
Russland kommen etwas weniger aggressive Töne. Aber die Gefahr ist
noch nicht gebannt.» Russlands Präsident Wladimir Putin habe seine
mehr als 100 000 Soldaten noch nicht von der Grenze zur Ukraine
abgezogen. «Diese Aggression ist gezielt, und sie ist gewollt.»

Die Spannungen an der Grenze beschäftigen am Montag (ab 16.00 Uhr
MEZ) erstmals den UN-Sicherheitsrat. Die USA haben das Thema
vergangene Woche nach informellen Gesprächen mit anderen Nationen des
Rats und der Ukraine auf die Tagesordnung gesetzt.

Die USA und ihre westlichen Verbündeten befürchten eine russische
Invasion in der Ukraine. Sie verlangen einen Rückzug der an der
ukrainischen Grenze versammelten russischen Soldaten. Vor
dem Sicherheitsrat wird weniger mit Lösungen bezüglich des Konfli
kts
gerechnet. Vielmehr könnten die USA die internationale Bühne als
Druckmittel gegen Moskau benutzen.