EU und Japan wollen stärker zusammenarbeiten

11.05.2022 17:30

Tokio (dpa) - Die Europäische Union (EU) und Japan wollen ihre
Zusammenarbeit vertiefen. Zu diesem Zweck treffen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident
Charles Michel an diesem Donnerstag in Tokio den japanischen
Ministerpräsidenten Fumio Kishida. Beim 28. EU-Japan-Gipfel soll es
unter anderem um die gemeinsamen Sanktionen gegen Russland wegen des
Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie um Hilfen für Kiew gehen. Auch
Chinas wachsender Machtanspruch in der Indo-Pazifik-Region dürfte auf
der Agenda stehen.

Die gemeinsame Reaktion auf die militärische Aggression Russlands
gegen die Ukraine zeigt nach Angaben der EU-Kommission, dass man mit
Japan starke gemeinsame Interessen habe. Beide Seiten zögen an einem
Strang, «wenn es um die Verteidigung der regelbasierten
internationalen Ordnung und eines wirksamen Multilateralismus geht»,
hieß es im Vorfeld.

Japans Regierungschef Kishida hatte gleich nach Beginn des russischen
Überfalls auf die Ukraine erklärt, dass der Krieg nicht nur Europa
betreffe, sondern auch mögliche Auswirkungen auf die indo-pazifische
Region habe. Das Gipfeltreffen in Tokio biete die Gelegenheit, das
«zunehmend tiefe und dynamische Bündnis zwischen der EU und Japan
unter Beweis zu stellen», hieß es von Seiten der EU-Kommission.