EU-Außenbeauftragter: Russland heizt Nahrungskrise militärisch an

20.05.2022 16:46

Brüssel (dpa) - Russland geht laut dem EU-Außenbeauftragen Josep
Borrell mit militärischen Aktionen gezielt gegen die
Lebensmittelproduktion in der Ukraine vor. «Russische Truppen
bombardieren ukrainische Felder, verhindern die Aussaat, plündern
Lebensmittelvorräte, blockieren ukrainische Häfen und erhöhen so die

Preise für Lebensmittel und Düngemittel», sagte Borrell am Freitag in

Brüssel. Die Lebensmittelversorgung sei vor allem wegen Russlands
Invasion in der Ukraine in Gefahr. Vor dem Krieg wurde in der Ukraine
unter anderem eine für den Weltmarkt relevante Menge Weizen angebaut.

Es sei klar, dass zunächst Menschen in Ländern mit niedrigem
Einkommen betroffen seien, die von Lebensmittel- und
Düngemittelimporten abhingen, sagte Borrell. Zudem widersprach er
Behauptungen aus Russland, die EU-Sanktionen gegen Moskau seien in
erster Linie für die Preissteigerungen verantwortlich. «Dies ist eine
falsche Behauptung Russlands.» Es sei der Krieg selbst, der diese
Nahrungsmittelkrise und ihre hohen Preissteigerungen verursache,
sagte er. Die EU-Sanktionen richteten sich nicht gegen Lebensmittel
und nicht gegen Düngemittel. Die EU verhindere auch keine russischen
Exporte in diesen Bereichen.