US-Klimabeauftragter Kerry: Klimakrise wird nicht verschwinden

26.05.2022 10:34

Berlin (dpa) - Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat davor gewarnt,
die Klimakrise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine aus
dem Blick zu verlieren. Der Krieg und seine Auswirkungen bestimmten
den Alltag, sagte Kerry am Donnerstag in Berlin, wo die Minister für
Energie und Klima der sieben großen Industrienationen (G7)
zusammenkamen. «Aber die Klimakrise wird nicht verschwinden und es
ist absolut entscheidend, dass wir die Wissenschaft beherzigen, die
uns vorschreibt, dass wir unsere Anstrengungen zur Umstellung auf
Unabhängigkeit, auf erneuerbare, alternative Energie beschleunigen
müssen.» 

Kerry warnte auch vor falschen Schlüssen aus dem Ukraine-Krieg,
infolgedessen die westlichen Staaten ihre Abhängigkeit von russischer
Energie reduzieren wollen. Man dürfe nicht der «falschen
Erzählung» verfallen, dass es wegen der Ukraine nun eine
Entschuldigung dafür gebe, eine ganz neue Generation fossiler
Infrastruktur zu bauen. Voraussetzung müsse sein, dass Maßnahmen zur

Eindämmung von Emissionen ergriffen würden, alles andere wäre
«katastrophal».

Die G7-Klima- und Energieminister beraten auf Einladung von
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Wirtschafts- und
Klimaschutzminister Robert Habeck (beide Grüne) bis Freitag über
Maßnahmen zur Bekämpfung von Klima- und Umweltkrisen. Deutschland,
Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien,
gehören zu der Staatengruppe, Deutschland führt derzeit den Vorsitz.