Von der Leyen fordert nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine

09.06.2022 15:02

Rom (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen
nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg gefordert. «Wir
werden die Ukraine wieder aufbauen. Das ist nicht nur in unserem
Interesse, sondern auch unsere moralische Pflicht», sagte die
63-Jährige am Donnerstag in Rom in einer Diskussionsrunde anlässlich
des Auftakts zum Festival «Neues Europäisches Bauhaus». «Aber w
enn
wir das machen, dann machen wir es auch richtig.»

Von der Leyen zufolge stand am Donnerstagnachmittag eine Debatte mit
dem Bürgermeister der vom Krieg schwer zerstörten Stadt Mariupol und

ukrainischen Architekten an. Die Ukraine solle im Geist des «Neuen
Europäischen Bauhaus» aufgebaut werden, das im Zuge des EU-Plans für

Klimaneutralität (Grüner Deal) auf Nachhaltigkeit abzielt. 

Mit auf der Bühne im Nationalmuseum Maxxi für Kunst des 21.
Jahrhunderts in Rom saß auch der deutsch-burkinische Architekt
Diébédo Francis Kéré. Der 57-Jährige erhielt in diesem Jahr d
en
renommierten Pritzker-Architekturpreis. Er arbeitet an nachhaltigen
Projekten, etwa Gebäuden, die nur mit Naturmaterialien errichtet
wurden. Kéré mahnte auf dem Weg hin zu klimafreundlicherem Bauen, auf
die Nachbarn in Afrika zu achten. «Wenn Sie hier Dinge richtig
machen, werden sie es kopieren. Wenn Sie etwas falsch machen, werden
sie es auch kopieren», sagte er.  

Von der Leyen eröffnete bereits am Donnerstagvormittag im Vatikan
eine Veranstaltung zum Thema Bauhaus, unter anderem organisiert von
der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Laut Akademie-Mitglied
und Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber kann der Bausektor vom
Klima-Schurken zum Klima-Helden werden, wenn man stärker auf
biologische Baumaterialien wie Bambus und Holz setzen würde.

Später am Donnerstag wollte von der Leyen Italiens Staatschef Sergio
Mattarella und Roms Bürgermeister Roberto Gualtierti treffen.