EU dürfte Pläne für Gold-Importverbot gegen Russland unterstützen

26.06.2022 12:34

Elmau (dpa) - Die Europäische Union wird sich den Plänen für ein
Importverbot für russisches Gold voraussichtlich anschließen. Er sei
zuversichtlich, das sich der russische Goldsektor so ins Visier
nehmen lasse, dass man nicht selbst zum Opfer negativer Auswirkungen
werde, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Sonntag beim
G7-Gipfel im bayerischen Elmau. «Wir wollen auf die russische
Finanzierung des Krieges abzielen», sagte Michel.

Die G7-Staaten wollen nach Angaben von US-Präsident Joe Biden ein
Importverbot für russisches Gold verkünden. Damit würden Russland
Dutzende Milliarden Dollar Einnahmen aus diesem wichtigen Exportgut
wegbrechen, teilte Biden auf Twitter mit.

«Es ist wichtig, dass wir umsetzen, was wir beschlossen haben», sagte
Michel unter Verweis auf bisherige westliche Sanktionen gegen
Russland wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine. Was Gold
angehe, so sei man bereit, sich die Pläne im Detail anzuschauen. Er
wolle Abstimmungen dazu zwischen den EU-Staaten vorantreiben.

Biden schrieb: «Die Vereinigten Staaten haben Putin beispiellose
Kosten auferlegt, um ihm die Einnahmen zu entziehen, die er zur
Finanzierung seines Krieges gegen die Ukraine benötigt.» Ein
hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter sagte am Sonntag in einer
Telefonschalte mit Journalisten, die G7-Staaten würden den
Importstopp offiziell am Dienstag verkünden, dem letzten Tag des
Gipfels auf Schloss Elmau. «Damit wird Russland weiter von der
Weltwirtschaft isoliert.» Gold sei für Russland nach Energie das
zweitwichtigste Exportgut.

Die britische Regierung verkündete am Sonntag in einer Mitteilung,
weitere russische Gold-Importe nach Großbritannien, Kanada, die USA
und Japan seien künftig nicht mehr erlaubt dank neuer Sanktionen, die
beim G7-Gipfel beschlossen werden sollten. Im vergangenen Jahr habe
Russland Gold im Wert von 12,6 Milliarden britischen Pfund exportiert
- das entspricht ungefähr 14,6 Milliarden Euro. Das Regime des
russischen Präsidenten Wladimir Putin müsse «ausgehungert» werden,

erklärte der britische Premier Boris Johnson laut Mitteilung.