EU-Kommission genehmigt deutsche Milliardenhilfen für grüne Fernwärme

02.08.2022 14:16

Brüssel (dpa) - Deutschland darf knapp 3 Milliarden Euro in die
Förderung von Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen investieren.
Die EU-Wettbewerbshüter genehmigten am Dienstag Beihilfen von
insgesamt 2,98 Milliarden Euro über sechs Jahre. Das Geld solle
Anreize dafür schaffen, statt fossiler Brennstoffe erneuerbare
Quellen in der Fernwärmeproduktion zu nutzen und so die Energiewende
anzukurbeln, teilte die EU-Kommission mit.

Fernwärme wird durch gedämmte Leitungen an Gebäude verteilt und kann

unterschiedlich hergestellt werden, zum Beispiel während der
Stromproduktion im Kraftwerk. Insgesamt sollen durch die Förderung
der Kommission zufolge etwa vier Millionen Tonnen klimaschädliches
Kohlendioxid (CO2) pro Jahr gespart werden.

Konkret sollen Betreiber künftig direkte Zuschüsse für den Bau neuer

Fernwärmesysteme erhalten können, die vor allem mit erneuerbaren
Energien betrieben werden oder durch Abwärme, die etwa als
Nebenprodukt von Industrieanlagen ausgestrahlt wird. Bestehende
Systeme sollen mit dem Geld modernisiert und auch neue Anlagen für
die Wärmeerzeugung durch Solarenergie gebaut werden können. Es soll
zudem Zuschüsse für Machbarkeitsstudien geben.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck reagierte in
einer Mitteilung erfreut auf den Brüsseler Beschluss. Grüne
Fernwärmenetze seien ein Schlüssel für eine klimafreundliche
Wärmeversorgung und entscheidend, um die Abhängigkeit von fossilen
Energieimporten zu mindern. «Vor allem in Städten und dicht
besiedelten Gegenden ist der Anschluss an die zunehmend klimaneutrale
Fernwärme die beste Lösung, um von Öl- und Gasheizungen wegzukommen.
»

Laut Ministerium heizt derzeit fast die Hälfte der deutschen
Haushalte noch mit fossilem Erdgas, ein weiteres Viertel mit Heizöl.
Die Förderung richtet sich laut Habeck etwa an
Energieversorgungsunternehmen, Kommunen, Stadtwerke und eingetragene
Vereine oder Genossenschaften.