Euro leidet unter starkem US-Arbeitsmarktbericht

05.08.2022 17:00

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Freitag nach einem robusten
US-Arbeitsmarktbericht unter Druck geraten. Am Nachmittag kostete die
Gemeinschaftswährung 1,0175 US-Dollar. Vor den US-Arbeitsmarktdaten
hatte der Euro noch über 1,02 Dollar notiert. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0233 (Donnerstag:
1,0181) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9772 (0,9822) Euro.

Gestützt wurde der Dollar durch starke Daten vom US-Arbeitsmarkt. Der
Bericht für den Monat Juli übertraf die Erwartungen merklich. Die
Wirtschaft hat deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als
prognostiziert. Die Arbeitslosenquote fiel auf 3,5 Prozent und
erreichte so das Niveau, das sie vor der Corona-Pandemie innehatte.
Zudem hat sich das Lohnwachstum weiter beschleunigt, während
Analysten eine Abschwächung erwartet hatten.

Der Druck auf die US-Notenbank Fed, die Leitzinsen weiter deutlich
anzuheben, bleibt damit hoch. «Fed-Chef Powell hat auf der
Pressekonferenz nach der Juli-Sitzung explizit auf die beiden bis zur
September-Sitzung anstehenden Arbeitsmarktberichte verwiesen»,
schreiben die Volkswirte der Commerzbank. Eine Abkühlung, die den
Inflationsdruck senken könnte, sei nicht erfolgt. «Damit dürften
Forderungen nach einem weiteren Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten
im Entscheidungsgremium der Fed Rückwind erhalten.» Höhere Zinsen
machen eine Währung für Anleger attraktiver. Der Dollar legte zu
allen wichtigen Währungen zu.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,84268 (0,84231) britische Pfund, 136,22 (135,81)
japanische Yen und 0,9776 (0,9765) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1777 Dollar
gehandelt. Das waren rund 14 Dollar weniger als am Vortag.