Euro legt etwas zu und pendelt um die Dollar-Parität

15.09.2022 17:00

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Donnerstag etwas zugelegt. Am
Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 0,9989 US-Dollar. Der
Euro bewegte sich seit dem Vormittag um die Parität zum Dollar. Am
Morgen hatte er noch etwas niedriger notiert. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9992 (Mittwoch: 0,9990)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0008 (1,0010) Euro.

In den USA wurden eine Reihe von Konjunkturdaten veröffentlicht.
Besonders beachtet wurden die Einzelhandelsumsätze, die im August zum
Vormonat zulegten. Allerdings sind die Verkäufe ohne die
schwankungsanfälligen Autoverkäufe gesunken. Der Euro profitierte von
den Daten nur kurzzeitig.

Schließlich wird an den Finanzmärkten weiterhin eine Leitzinserhöhung

der US-Notenbank Fed um 0,75 Prozentpunkten auf der Sitzung am
Mittwoch erwartet. «Die Fed muss sicherstellen, dass die hohe
Inflation nicht dauerhaft ist und den langfristigen Wachstumspfad
schädigt», schreibt Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank
Hessen-Thüringen (Helaba). «Die kurzfristige Dämpfung der
konjunkturellen Entwicklung ist dabei nötig und wird in Kauf
genommen.»

Unter Druck geraten ist erneut der chinesische Yuan. Der Dollar legte
im Gegenzug auf fast 7 Yuan zu. Dies war der höchste Stand seit Juli
2020. Commerzbank-Expertin Charlie Lay sieht die chinesische
Notenbank in einer Zwickmühle. Sie habe aufgrund der niedrigen
Inflation einerseits genügend Spielraum für weitere Lockerungen.
«Doch aggressive Zinssenkungen würden das Zinsgefälle gegenüber dem

Dollar nur ausweiten.» Dies könnte den Yuan zum Dollar weiter unter
Druck bringen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86934 (0,86498) britische Pfund, 143,43 (143,08)
japanische Yen und 0,9572 (0,9612) Schweizer Franken fest. Eine
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1684 Dollar
gehandelt. Das waren rund 12 Dollar weniger als am Vortag.